Kennen Sie Ihren Schreibstil?

Es gibt Programme, mit denen man seinen Stil einem berühmten Autor zuordnen kann.
Ich habe zu Beginn meiner Arbeit den Text zwei Mal analysiert, heraus kommen die Autoren Charlotte Roche und Peter Handke. Der gesamte erste Teil liest sich dann aber doch wie Melinda Nadj Abanji, von der ich übrigens noch nichts gelesen habe.
Der zweite Teil liest sich wie Sigmund Freud, wobei sich der Professor gegen diesen Vergleich aber sicher zur Wehr setzen würde.
Es ist also für fast jeden etwas dabei. :)
Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass es sich zumindest bei diesem Programm hauptsächlich um eine "Wörtersammlung" handelt. Der Stil ist meiner Meinung nach so individuell wie der Fingerabdruck und bleibt - wenn man ihn nicht absichtlich verändert - immer gleich.

Man hat mir an anderer Stelle bescheinigt, dass ich schreiben kann.
Das heißt aber nicht, dass mir Schreiben leicht fällt. Ich kann lange an einem simplen Satz herumfeilen und bin nach fünf Umformulierungen immerhin so weit, dass dieser Satz vorläufig stehen bleiben darf.
Zu meinen (Schreib-)Schwächen gehört, dass meine Ausführungen manchmal toooo much sind. Wenns ganz schlimm kommt, heißt es dann womöglich: „Die gelben Sonnenblumen stehen auf dem Acker genau in Reih und Glied ...“
Aber daran muss ich wohl bis an mein Lebensende arbeiten.

Bis bald,
Yenta
1128 mal gelesen
Yenta - 19. Jan, 11:14

Bonanzamargot
schreibt übrigens wie der alte Geheimrat Goethe ;)

bonanzaMARGOT - 19. Jan, 14:35

quark.
solche programme sind scheiße, wenn ich das mal so unverblümt sagen darf. da kann ich genausogut horoskope lesen.
als autor glaube ich ausschließlich an mich, also meine eigene urteilskraft. das hat was mit begabung, einfühlungsvermögen, intuition und erfahrung zu tun.
jeder hat ein abweichendes sprachgefühl, andere motive und erwartungen, sowieso andere begabungen. dann ist außerdem der ehrgeiz unterschiedlich.
ich würde niemals wie du an ein buch herangehen.
Yenta - 19. Jan, 15:30

LOL

Deine Reaktionen sind so vorhersehbar.
Wie würdest denn DU an ein Buch herangehen?
bonanzaMARGOT - 20. Jan, 12:10

wenn ich sage, dass ich es anders machen würde, heißt das nicht, dass ich es nicht toleriere, wie du es machst. ich verspüre gar nicht den unbedingten drang wie du, ein buch herauszugeben. wenn überhaupt, würde mich nur der "1. buchmarkt" interessieren, was hieße, dass ich einen renommierten verlag überzeugen müsste, mein buch zu verlegen. selbstverlag und e-books interessieren mich nicht - da kann ja heute jeder amateur-schreiberling sein buch verlegen. das ist keine große kunst. ich möchte dies aber gar nicht herabwürdigen - es kommt nur für mich nicht unbedingt in frage. für viele menschen ist es die möglichkeit, sich literarisch auszuprobieren oder sich gar einen traum zu erfüllen.
falls ich z.b. irgendwann einen roman schriebe, würde ich ganz konventionell verlagshäuser anschreiben, in der hoffnung, dass jemand meinen stoff gut genug und passend fürs verlagsprogramm findet. und erst nach tausend absagen und in der festen überzeugung, dass mein roman genial und unbedingt einer breiten öffentlichkeit zugängig gemacht werden muss, würde ich möglichkeiten wie selbstverlag oder e-book anvisieren. da kann ich ihn aber genausogut gratis in einem blog präsentieren. ich bin nicht so geil auf eine isbn-nummer.
Yenta - 20. Jan, 16:22

Suum cuique, wie der Lateiner zu sagen pflegt ...
bonanzaMARGOT - 20. Jan, 18:51

ich hatte kein latein.
Yenta - 21. Jan, 06:59

Das macht nichts. In den sechs Jahren, die man früher für Latein verschwendet hat, hätte man ohne weiteres zwei lebende Fremdsprachen lernen können.
NeonWilderness - 20. Jan, 23:39

Ob mit oder ohne Latein macht es Sinn, sich solchen gebräuchlichen, jedoch oftmals sehr belasteten Redensarten mit großer Sensibilität zu nähern bzw. ihre Verwendung gedanklich komplett zu streichen.

Yenta - 21. Jan, 06:56

Man kann es mit der "Belastungskeule" aber auch übertreiben. So hat der GröFaZ zum Beispiel kein Fleisch gegessen. Sind deswegen alle Vegetarier "belastet" bzw. unsensibel?
NeonWilderness - 21. Jan, 11:42

Die Absurdität dieses Vergleichs scheint nur noch durch Ihre Unverständigkeit übertroffen zu werden. Ich keule nicht, ich gebe Ihnen nur sanft zu verstehen, dass man — insbesondere als angehende Schriftstellerin — nicht flatterhaft mit einer Wortgruppe umgeht, welche an der Türe des KZ Buchenwald mit einer Bedeutung ausgestattet worden ist, über die man auch heute noch erschauern kann. Übrigens auch als Vegetarier.
Yenta - 21. Jan, 16:46

Sowohl Vegetarier als auch Römer hat es lange vor der NS-Zeit gegeben. Wenn Sie alles mit einem Bann belegen, was in dieser Zeit sprachlich, musikalisch, literarisch, baulich etc. missbräuchlich verwendet wurde, müssen Sie Ihren Kulturkreis verlassen.
Und damit habe ich alles zu diesem Thema gesagt, was von mir dazu zu sagen war.

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