stadtcowboy - 3. Feb, 14:10

Der erste Satz steht in keinem Zusammenhang mit dem restlichen Text. Ist die Musik für die Geschichte von Relevanz? Ist sie Musikerin und kann ihren Beruf als Musikerin nicht mehr ausüben?
So wie er zurzeit dasteht, macht der erste Satz absolut keinen Sinn.

david ramirer - 3. Feb, 14:17

Der erste Satz könnte auch, verschmolzen mit dem zweiten... (um das eher unrunde "Doch" am satzanfang wegzubekommen) so lauten (die art von musikerin habe ich jetzt frei erfunden):

Da die erfolgreiche Cellistin Liese nach der Geburt ihrer Tochter unter rätselhaften Schmerzen leidet, schwinden die Chancen auf eine Rückkehr in ihren geliebten Beruf.

das würde meineserachtens mehr sagen.
stadtcowboy - 3. Feb, 14:20

Sehe ich auch so. Falls sie Musikerin ist. Das geht ja aus dem Klappentext nicht hervor.
Es könnte auch sein, dass die Autorin die Protagonistin bloß näher beschreiben wollte.

Außerdem ist die 'dunkle Vergangenheit' auch schon ein abgenutztes Klischee.
Yenta - 3. Feb, 17:50

Wenn es ein treffendes Synonym für "dunkle Vergangenheit" gibt - her damit!

Ich will ja nicht klugscheißen, aber grammatikalisch und inhaltlich ist am "doch" laut Wikipedia nichts auszusetzen:
Der Ausdruck Konjunktion (v. lateinisch con-iungere ‚verbinden‘; auch: Bindewort; Verknüpfungszeichen[1]; Junktion[2]) bezeichnet in der Grammatik eine Wortart, die syntaktische Verbindungen zwischen Wörtern, Wortgruppen, Satzgliedern oder Sätzen herstellt und zugleich logische oder grammatische Beziehungen zwischen den verbundenen Elementen ausdrückt.[3]

Welches Instrument Liese spielt, ist mE in diesem Zusammenhang nicht wichtig.
david ramirer - 3. Feb, 19:14

und doch...

am satzanfang finde ich das "Doch" eher unrund, genau wie ein "und" am satzanfang... für mich sollte jeder satz im notfall auch alleine stehen können. klar, es kann künstlerisch notwendig und wichtig sein, das zu durchbrechen: aber in einem klappentext, einem reinen nutztext?
david ramirer - 3. Feb, 19:17

zum instrument

für den leser (der ja über liese noch gar nichts weiß) würde das instrument eine menge an wissen bedeuten. ähnlich wie die haarfarbe: und es würde die später im satz angedeuteten schmerzen "greifbarer" machen, finde ich.
stadtcowboy - 3. Feb, 20:16

Es geht nicht darum, ein Synonym durch ein anderes zu ersetzen. Die Leser hast du sofort auf deiner Seite, wenn du Bilder erzeugen kannst - und das ist bei deinem Text nicht der Fall. Es reihen sich bloß Plattitüden aneinander. Insofern wäre es schon das erste Bild im Kopf der Leser, wenn z.B. von der Cellistin Liese die Rede wäre.
Und die dunkle Vergangenheit kann man mit ein paar Worten andeuten ohne etwas zu verraten.
Leiste dir ein professionelles Lektorat.
Yenta - 3. Feb, 23:23

@D.R., nicht böse sein, aber die Haarfarbe sagt über eine Frau überhaupt nichts aus. So sind z.B. (mindestens) 90 % aller Blondinen in Wirklichkeit mausgrau bis dunkelbraun. Wobei ich absolut nichts gegen Blondinen habe ...

@Stadtcowboy, ich finde, der Klappentext regt Ihre Fantasie gewaltig an. ;)
david ramirer - 3. Feb, 23:28

warum sollte ich böse sein?
ich meinte das ja auch nur als beispiel, wie jemand völlig gesichts- und auch sonst eigenschaftsloser ein wenig mehr "körper" bekommen könnte.
der satz "musik ist ihr leben" sagt jedenfalls gar nichts konkretes über liese. sie könnte in einem CD-fachgeschäft arbeiten, volksmusikkomponistin sein, gerne in discos preistänze ausrichten oder selbst ein instrument spielen. ein näherer hinweis würde der figur ein wenig mehr farbe geben, ähnlich wie eine haarfarbe. aber das scheint ja auf völlig taube ohren zu stoßen (und ob gefärbt oder nicht ist ja letztlich egal...).

vielleicht ist das ja auch gewollt: bei sehr vielen autobiographischen büchern will der autor sich auch wiederum verstecken, indem viel persönliches zurückgenommen wird.
david ramirer - 3. Feb, 23:57

p.s. zur haarfarbe

sagen sie einmal einem maler, filmemacher oder fotographen, dass die haarfarbe (einer frau oder eines mannes) überhaupt nichts aussagt.
wenn sie mich fragen (einen maler), dann gebe ich insofern recht, als dass die haarfarbe keine schlüsse über charaktereigenschaften von vorneherein nahelegt oder es zulässig ist welche abzuleiten (tatsächlich nicht!) - aber solange ich nicht rein in schwarz-weiß operiere (und selbst dann...) macht es einen großen unterschied, rein optisch, im gesamtgefüge der komposition.
wenn ich eine rothaarige irgendwo auftreten lasse (egal ob gefärbt oder nicht) wirkt das anders, als eine blonde oder brünette. das zu leugnen wäre kurzsichtig...

aber im klappentext wäre das natürlich völliger unfug. das wollte ich auch nicht nahelegen.
nähere infos zu "Musik ist ihr Leben." fände ich aber aus obengenannten gründen essentiell.
Yenta - 4. Feb, 10:30

Das liegt wohl in der Natur der Sache: Film, Buch und Fotografie haben jeweils ihre eigenen Schwächen bzw. Stärken. Einer der Vorteile beim Schreiben ist jedenfalls, dass man Gefühle gut mitteilen kann. Beim Film ist das schon schwieriger - lange Monologe öden den Zuseher an - und Fotografie und Malerei haben wiederum ganz andere Kriterien.

ps: Ich habe übrigens keine Probleme damit, einen Satz mit "und" zu beginnen.
david ramirer - 4. Feb, 10:45

es wird öd

langsam merke ich, dass hier zwar dinge einerseits zur diskussion gestellt, andererseits aber argumente nur mit "verteidigenden" gegenargumenten "honoriert" werden. dabei habe ich ja selbst nur meine meinung gesagt, die keinesfalls eine tiefere bedeutung hat! es gibt nichts zu verteidigen...
da geht dann der spaß am beitragen rasch flöten.

auf wiedersehen!
Yenta - 4. Feb, 11:23

Wissen Sie - und als Künstler wissen Sie es sicher - für mich ist in erster Linie wichtig, dass ICH mit meiner Arbeit zufrieden bin. Es interessiert mich sehr wohl, wie andere darüber denken, aber wenn jemand zum Beispiel zu meiner "Reinschrift" des gekauften Gedichtes meint, sie sei gut und ich weiß, dass sie NICHT gut ist, ist das kein Kompliment, das auf meine Befindlichkeit positiven Einfluss hat.
Und umgekehrt ist es genauso.
Auf Wiedersehen!
david ramirer - 4. Feb, 11:44

noch ein p.s. als frage

bedeutet das dann, dass jegliche rückmeldung oder anmerkung einen negativen einfluss auf ihre befindlichkeit hat?
wenn das so ist, entschuldige ich mich noch nachträglich für alles, was ich hier hinterlassen habe
und wünsche noch möglichst erbauliches weiteres schreiben...
Yenta - 4. Feb, 12:02

Sagen wir es einmal so:

Ich finde, dass Sie sehr schöne Fotos machen. Ihre Malerei hingegen spricht mich nicht an.
Umgelegt auf mich bedeutet das: Wäre das Cover meines Buches ein Foto und Sie hätten Ihre Verbesserungsvorschläge angebracht, hätte ich mir dieselben wohl überlegt und wäre wahrscheinlich auch darauf eingegangen.
Und wenn das Cover dadurch wirklich besser geworden wäre, hätte das durchaus positiven Einfluss auf meine Befindlichkeit gehabt.
david ramirer - 4. Feb, 13:00

um das meinerseits abzuschließen:

wir sind hier in keinem literatur- oder e-book-workshop und haben auch kein gemeinsames brainstorming. daher sind rückmeldungen zum cover oder anderen details ihres werkes bestenfalls ungeschützte anregungen die sie verwenden können, oder auch nicht; die sie daher auch hemmungslos entwerten können, selbstverständlich gratis, alles im rahmen eines blogs. da ich immer mehr den eindruck gewinne, dass ihnen die meisten rückmeldungen eher gegen ihre befindlichkeit gehen, lasse ich es damit nun lieber und wünsche ihnen für ihr buch summa summarum viel erfolg.
lovehunter - 4. Feb, 14:01

Auch wenn die Autorin so tut, als wollte sie ihr Werk (das keiner kennt) konstruktiver Kritik aussetzen, lechzt sie letztlich nur nach Anerkennung.

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